Institut für Musikwissenschaft

Gender-Based Violence in Music Theatre

Prof. Dr. Lena van der Hoven

Professorin für Musiktheater

Philosophisch-historische Fakultät

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lena.vanderhoven@unibe.ch
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Institut für Musikwissenschaft
Mittelstr. 43
CH - 3012 Bern
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nach Vereinbarung
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seit 2023
Präsidentin der SMG Sektion Bern
seit 2022
Mitglied Zentralvorstand der Schweizerischen Musikforschenden Gesellschaft
seit 2022 Assistenz-Professorin für Musiktheater an der Universität Bern
seit 2020 Research Fellow am Africa Open Institute for Music, Research and Innovation, University of Stellenbosch, Südafrika
2019-2020 Wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG-Projekt "Die Opera buffa als europäisches Phänomen. Migration, Mapping und Transformation einer neuen Gattung" an der Universität Bayreuth
2018 Wissenschaftspreis des Universitätsvereins Bayreuth e.V.
2016-2022 Mitglied des Jungen Kollegs der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
2015-2022 Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Musikwissenschaft an der Universität Bayreuth
2017-2018 Postdoc-Fellowship im EURSA-Programm an der University in Stellenbosch, Südafrika
2015-2016 Wissenschaftliche Leiterin einer Symposions-Reihe an der Staatsoper im Schiller Theater in Kooperation mit den Preussischen Schlössern und Gärten zum 450jährigen Jubiläum der Staatskapelle Berlin
2014-2015 Postdoc am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung Berlin in der Forschungsgruppe "Gefühlte Gemeinschaften? Emotionen im Musikleben Europas"
2014-2015 Lehrbeauftragte der Humboldt-Universität zu Berlin am Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft
2013 Promotion zur Dr. phil. an der Humboldt-Universität zu Berlin mit der Dissertation: "Musikalische Repräsentationspolitik in Preussen (1688-1797) - Hofmusik als Inszenierungsinstrument von Herrschaft im politischen Wandel" mit einem Promotionsstipendium des Evangelischen Studienwerkes e.V. Villigst
2011-2012 Mitarbeiterin der Dramaturgie der Musikfestspiele Potsdam Sanssouci, projektbezogene Zusammenarbeit für die Festspiele 2012 "Friedrich der Grosse, die Musik und Europa"
2002-2007 Studium der Musikwissenschaft, Neueren und Neuesten Geschichte und Neuen deutschen Literatur an der Humboldt-Universität zu Berlin, Thema der Magisterarbeit: "Analysen zu Andrew Parrotts und René Jacobs Interpretation von Claudio Monteverdis 'Marienvesper' unter dem Gesichtspunkt der Historischen Aufführungspraxis"

Mapping Transformation in Opera in South Africa (1994-2022) - The Impact of Democracy on an 'Elite Artform' (AT)

 

Das interdisziplinäre Habilitationsprojekt, das an den Schnittstellen der Historischen Musikwissenschaft, den Performance Studies, der Musiksoziologie und -anthropologie angesiedelt ist, analysiert erstmals umfassend die unterschiedlichen Transformationsprozesse der südafrikanischen Oper seit der Demokratisierung. Da Opern als Institution und Gattung während der Apartheid als ein politisches Instrument zur Darstellung von Macht und kultureller Überlegenheit einer „Elite“ verwendet wurden, benötigten sie seit dem Übergang zur Demokratie einen „Image“-Wechsel.

Ein Ziel des Projektes ist es, erstmals überregional zu identifizieren, wer in Südafrika seit der Auflösung der Performing Arts Boards Opern produziert. Anschließend werden die Produktionsbedingungen dieser Operngesellschaften und Ensembles im Rahmen ihres sozio-politischen Kontextes sowohl im Hinblick auf ihre Finanzierung, institutionellen Strukturen und Personal, als auch auf ihr aktives Repertoire und Publikum untersucht.

Ein weiteres Ziel bildet die Darstellung von Transformationsprozessen der Gattungsform und -ästhetik in Südafrika. In der Analyse der Transformationsprozesse wird u.a. danach gefragt, inwieweit die institutionellen Strukturen und Produktionsbedingungen Einfluss auf die jeweilige Stoffwahl und ästhetische Umsetzung der Produktionen haben. Der Fokus wird dabei zum einen auf Adaptionen des traditionellen Kanons, die in einem südafrikanischen Kontext inszeniert werden, und zum anderen auf Neukompositionen, die von südafrikanischen Komponisten und/oder Librettistinnen und Librettisten verfasst wurden, gelegt. Im dia- und synchronen Vergleich soll herausgefunden werden, welche impliziten Intentionen (z.B. neue Identitäts-, Gemeinschafts-, oder Gesellschaftsbildung) mit den Opernproduktionen in der noch jungen Demokratie verbunden werden, und ob sich diese durch ihre unterschiedlichen Strukturen voneinander abgrenzen oder sich überlagern.

Zudem ist im Rahmen der Transformationsprozesse der Gattungsform und -ästhetik eine kompositorische Auseinandersetzung mit den Neukompositionen unerlässlich, um das Forschungsprojekt kritisch in den jungen Forschungsfeldern der „Black Opera“ und „African Art Music Production“ zu positionieren. Dabei werden nicht nur die in der Wissenschaft und Praxis unterschiedlichen Begrifflichkeiten einer „indigenisierten“, „afrikanischen“ und/oder „Black Opera“ auf ihre Anwendbarkeit und Passgenauigkeit für das südafrikanische Opernrepertoire hin problematisiert, sondern auch die Intentionen für deren Verwendung hinterfragt. Meine Forschungsarbeit wird offenlegen, in welchem Maße ein musikhistorisches „Black Empowerment“ in Südafrika greifbar ist, wenn nicht nur einzelne Werke, sondern auch institutionelle Strukturen und ihr Repertoire umfassend in den Blick genommen werden.

Während Erinnerungskultur, Nostalgie und Versöhnungspolitik für ein „Nation Building“ nach 1994 zuerst zentral waren, werde ich aufzeigen, dass zunehmend Neukompositionen und Inszenierungen entstehen, die sich sozialkritischen Themen widmen. Dabei werden meine Repertoireanalysen, anknüpfend an die theaterwissenschaftlichen Studien in Südafrika von Yvette Hutchison, zeigen, wie frühere Positionen zu Ethnizität, Geschlecht, Klasse und Geschichte inhaltlich und musikalisch neu verhandelt werden und aktuelle Diskussionen über Identität, Geschichte und den Umgang mit Diskriminierungen und Gewalt reflektieren und beeinflussen.

• Oper und Musiktheater in Südafrika
• Musik(-wissenschaft) und Dekolonisierung
• Zeitgenössisches Musiktheater und Performances in Afrika und seiner Diaspora
• Transkulturelles und globales Musiktheater
• Hofmusik und Hofoper im 18. und 19. Jahrhundert
• Oper / Musiktheater und digitale / audio-visuelle Medien
• Musik, Politik und Gesellschaft

Monographien:

Herausgeberschaften:

  • 2020 mit Christine Matzke, Christopher Odhiambo und Hilde Roos, Opera and Music Theatre. Suffolk: Boydell & Brewer 2020 (African Theatre, Bd. 19).(https://boydellandbrewer.com/9781847012579/african-theatre-19/)
  • 2016-2017, 450 Jahre Staatskapelle Berlin – eine Bestandsaufnahme, Kulturgeschichte Preußens – Colloquien. (https://perspectivia.net/publikationen/kultgep-colloquien/3; https://perspectivia.net/publikationen/kultgep-colloquien/6)

Artikel

Die Professur Musiktheater betreut Dissertationen zu Themen der Oper und des Musiktheaters aus der traditionellen westlichen Opernkultur und ihrer Peripherie sowie zu Themen, die die vermeintlichen Grenzen des Genres herausfordern.

Interessierte sind eingeladen sich unter Zusendung eines Exposès und akademischen Lebenslaufs für eine Betreuung zu bewerben. Dieses Exposé sollte 8-10 Seiten umfassen (siehe hierzu das verlinkte PDF).

Eine Finanzierung der Dissertation durch den Lehrstuhl ist nicht möglich und muss eigenständig organisiert werden. Einen ersten Überblick über mögliche Wege der Drittmittelfinanzierung finden Sie hier.