Ein Nebenschauplatz – Instrumentalmusik am Wiener Kaiserhof in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts
Untersuchung zur Instrumentalmusik für Ensembles und Tasteninstrumente unter den Hofkapellmeistern und Hoforganisten.
Um 1600 hat die Ausdifferenzierung des Instrumentariums begonnen und die herkömmlichen Instrumente der abendländischen Kunstmusik haben sich herausgebildet. Diese Entwicklung lässt sich exemplarisch an der Wiener Hofmusikkapelle im 17. Jahrhundert aufzeigen, da die angestellten Musiker in Protokollen und Verzeichnissen festgehalten sind. Unter Kaiser Leopold I., welcher von 1658 bis 1705 regierte, erlebte das höfische Musikleben, insbesondere die von Italien importierte Oper, eine Blütezeit. Im Schatten der bisher gut erforschten Vokalmusik steht dabei die Instrumentalmusik, obschon sie ein Fundament für die Wiener Klassik bildet. Aufgrund dessen wird mein Dissertationsprojekt die Instrumentalmusik und die Instrumentalpflege am Wiener Kaiserhof in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts im Kontext einer von der Oper beherrschten Musikkultur und in einer Zeit der musikalischen Neuorientierung, untersuchen. Mit der Ernennung von Johann Joseph Fux zum Kapellmeister im Jahr 1698, soll die Untersuchung enden, zumal Fux einen deutlichen Einschnitt in der Entwicklung des höfischen Musiklebens darstellt und bereits einschlägige Forschungsbeiträge über ihn erschienen sind.
Für eine erfolgreiche Realisierung des Projektes sind Forschungsreisen nach Wien – in die Österreichische Nationalbibliothek, ins Österreichische Staatsarchiv – und ins erzbischöfliche Musikarchiv in Kroměříž geplant.
Kontakt: florence.sidler@gmx.ch