Elitäre Kunst trifft Massenmedium: Narrative zeitgenössischer Musik am Schweizer Fernsehen seit den 70er Jahren
Das Forschungsvorhaben untersucht die Darstellung von zeitgenössischer Musik am Schweizer Fernsehen seit den siebziger Jahren und verortet sich innerhalb des SNF-Forschungsprojekts der HKB „Im Brennpunkt der Entwicklung“ zu den letzten Jahren des Schweizerischen Tonkünstlervereins.
Das Massenmedium Fernsehen avancierte in den siebziger Jahren zum neuen Leitmedium: es schrieb Geschichte, bildete Narrative und brachte das Potenzial mit sich, auch Kunst- und Musikschaffen einem breiten Publikum zugänglich zu machen. In Europa wie auch in der Schweiz zeigt sich bis in die beginnenden Zweitausender Jahre eine Fülle und ein Perspektivenreichtum in der Darstellung von zeitgenössischer Musik am Fernsehen.
Das Schweizer Fernsehen «Radio und Fernsehen» (SRG/SSR) bespielte seit den frühen siebziger Jahren regelmässige Sendeplätze für Musik: am Deutschschweizer Sender SF DRS zum Beispiel das «Klanghotel», beim französischsprachigen Sender TSR «Cadences», und bei TSI für die italienischsprachige Schweiz das Format «Paganini».
Das Forschungsprojekt befragt die Narration der zeitgenössischen Musik am Schweizer Nationalfernseher hinsichtlich des Potenzials einer Öffnung für ein breites Publikum, sowie in Bezug auf äussere Rahmenbedingungen und Faktoren, wie Einflussnahme und Verflechtung des Schweizerischen Tonkünstlervereins (STV), den Medienwandel, nationale und institutionelle Vorgaben aber auch musikästhetische, kulturelle und gesellschaftliche Veränderungen.